8 Tipps zur Handwerkersuche. So finden Sie den Richtigen

Die Handwerkersuche ist wirklich nicht einfach. In zig Portalen bieten Handwerker und die, die es gerne wären, ihre Leistungen an.

Als Verbrauchen ist es wirklich schwierig sich für den Richtigen zu entscheiden. Sind die Versprechen doch alle ähnlich.  Aber mit ein paar kleinen Tricks können Sie herausfinden, ob das Angebot was taugt und die Chancen auf Baupfusch und Enttäuschung minimieren.

8 Tipps

1. Meisterbetrieb. Ein Handwerksmeister hat eine langjährige Berufserfahrung und viel für seinen Titel leisten müssen. Den Meisterbrief bekommt man nur durch Qualität am Handwerk. Ein echter Handwerksmeister hat Berufsehre und ist stolz auf seinen Berufsstand. Er wird schon aus eigenem Interesse Ihre Wünsche und Vorstellungen so umsetzen, dass am Ende alle Parteien glücklich sind.

2. Lokal. Den besten Handwerker finden Sie nicht in 100km Entfernung, sondern sehr wahrscheinlich vor Ihrer Tür. Es gibt kaum eine Gemeinde, die kein gutes Handwerker-Netzwerk hat. Gehen Sie mit offenen Augen durch Ihren Ort, Sie werden überrascht sein wie viele Fliesenleger, Dachdecker und Co. es in Ihrer Umgebung gibt.

3. Internetbewertungen sind nicht immer das was sie gerne wäre: eine ehrliche Meinung. Da wird getrickst und gemauschelt, das glauben Sie gar nicht. Mund-zu-Mund-Propaganda ist immer noch die beste. Setzen Sie auf die Meinung und Erfahrung der Leute, die Sie live fragen können. Nachbarn, Freunde, Kollegen, Familie. Die werden Ihnen ehrlich sagen, wer was taugt und wer nicht.

4. Beratung. Ein echter Handwerker mit qualitativ guter Arbeit berät Sie auch qualitativ gut. Er nimmt sich Zeit, hört Ihnen zu und gibt Empfehlungen oder rät ab, natürlich immer mit einer fachkundigen Begründung.

5. Vor-Ort-Besichtigung. Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit für einen Handwerker vernünftige Arbeit leisten zu können ist ein vor-Ort-Termin. Nur so kann er sich ein Bild machen wie sein Gewerk am besten umzusetzen ist. Pläne sind ja gut und schön, aber Ihr Haus wäre nicht das erste was von den theoretischen Plänen abweicht.

6. Genau Bauleistungsbeschreibung. Je detaillierter und ausführlicher ein Angebot, desto besser stehen die Chancen, dass es hinterher keine bösen Überraschungen gibt. Es ist eine Absicherung für beide Seiten. Der Handwerker weiß was er leisten muss und was Sie wünschen. Sie wissen was Sie erwarten dürfen. Äußerst unschön sind doch die Feststellungen „ach, die Leistung gehört gar nicht dazu, ach das muss ich selbst machen, ach das kostet extra?“. Nein, das wollen Sie nicht und das möchte der Handwerker auch nicht. Ein guter Handwerker möchte zufriedene Kunden.

7. Zu zahlender Endpreis ist genau definiert. Es gibt zwei Möglichkeiten: Ein Pauschal-/Festpreis und ein mengenabhängiger Preis. Welcher mehr Sinn macht, hängt vom Gewerk ab. Wenn die Materialmenge vorher schwer zu beziffern ist, macht es Sinn, nur das tatsächlich verbrauchte Material zu bezahlen, z.B. Elektriker. Wie viel Kabel, Arbeitsstunden und sonstige Materialien benötigt werden ist sehr ungewiss. Hier wird oft nach Verbrauch abgerechnet. Prüfen Sie aber die Rechnungen auf Plausibilität. Auch ein guter Handwerker kann sich mal verrechnen. Aber wenn es feststeht, wie z.B. bei der Sanitäreinrichtung, dann kommt ein Festpreis in Frage. Bei beiden Varianten achten Sie bitte auch brutto/netto. Handwerker sind Unternehmer und denken auch oft so. Ist gar nicht schlimm, nur vergessen sie manchmal, dass die Kunden Endverbraucher sind und der Preis brutto sein sollte. Sie als Kunde dürfen erwarten, dass der ausgewiesene Preis auch brutto ist. Im Supermarkt kommen ja auch nicht die Steuern an der Kasse noch oben drauf. Wenn also im Angebot „netto“ vor dem Preis steht, müssen Sie noch die Steuern dazurechnen. 19% können durchaus ein kleines Vermögen sein, je nach Gewerk. Steht weder brutto noch netto geschrieben, dürfen Sie von brutto ausgehen. Falls der Handwerker sich vertan hat, ist das leider sein Problem.

8. Sachverständigen/ Baubegleiter zur Beratung hinzuziehen. Ein Sachverständiger hat meist ein gutes Netzwerk aus Handwerkern, die er bedenkenlos empfehlen kann. Auch kann er Sie beraten, wenn Ihnen die einzelnen Angebote zugehen. Und nicht zu vergessen: er begutachtet die einzelnen Bauabschnitte und erkennt sofort, wenn doch mal was schiefgeht. Auch der beste Handwerker kann mal einen schlechten Tag haben.

Sie sehen also, gar nicht einfach so eine Handwerkersuche. Es gibt mit Sicherheit auch gute Handwerker, die Ihr Können ohne Ausbildung oder Meisterbrief unter Beweis stellen. Bedenken Sie aber bitte, eine Ausbildung im Handwerk dauert 3,5 Jahre mit anschließender Berufserfahrung. Nur weil jemand meint, dass er gut Fliesen verlegen kann, bedeutet das noch lange nicht, dass er sich auf eine Stufe mit einem echten Meisterbetrieb stellen kann und auch sollte. Es arbeite ja auch niemand als Arzt nur, weil er alle Folgen von „Emergency Room“ gesehen hat.

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